Entweder 100 Prozent oder gar nicht - aber mit viel Herz!

Interview

1. Was charakterisiert in Ihren Augen einen Genießer?Wie sagt man auf Neudeutsch: ein Genießer ist open minded! Er ist neugierig, relaxed und geht auch gerne mal ein Risiko ein. Er ist bereit neue Wege zu gehen und ins Unbekannte geführt zu werden.
2. Mit wem würden Sie gern mal ein Menü kochen?Eigentlich schon lange überfällig – aber einen Abend mit meinem Freund Christian Lohse – dieser wird sicherlich nicht todernst, begleitet von viel Wein und irrwitzigen Ideen. Gemeinsam kochen muss einfach Spaß machen und Lachen ist das oberste Gebot.
3. Mit wem würden Sie am liebsten mal Essen gehen und wo?Gerne mal wieder einen Abend voller neuer Ideen und Fachsimpelei! Und momentan natürlich mit den beiden Ausnahmeköchen Björn Frantzén und Daniel Lindeberg. Was die beiden da oben in Stockholm zaubern ist geradezu spektakulär.
4. Welches ist ihr Lieblingsfisch und wie zubereitet?Ganz klar: geangelter Wildlachs aus Skandinavien – und dieser egal in welcher Zubereitungsart, nur auf den Punkt muss er sein.
5. Ihr Hauptcharakterzug?Ich bin ein direkter Mensch und sage ohne Umwege, was ich richtig oder falsch finde. Glücklicherweise schaffe ich dies auf meine sehr eigene ruhige Art.
6. Ihr Motto?„Entweder 100 Prozent oder gar nicht – das ganze aber mit viel Herz!“
7. Ihr Lieblingsgericht?Eine Heimaterinnerung: Finnische Lachssuppe
8. Was essen Sie überhaupt nicht?Zu scharfe, überwürzte Speisen! Ich mag den Eigengeschmack von schönen Produkten und ärgere mich, wenn ich diesen nicht mehr entdecken kann.
9. Was wollten sie als Kind partout nicht Essen?Rohe Zwiebeln und Knoblauch!
10. Was haben Sie als Kind am liebsten gegessen?Geschmorte Boulette mit brauner Sauce – das hört sich jetzt furchtbar an ist aber sehr finnisch!
11. Welche Berliner Persönlichkeit bewundern Sie am meisten?Das nehmen Sie mir nicht ab, aber tatsächlich bewundere ich Markus Otto Graf – meinen Direktor. Seine beruflichen Visionen, die ich mit ihm teile, sein Engagement für den Brandenburger Hof und sein stetiges „Wir machen weiter!“ sind einfach unglaublich.
12. Welche Berliner Spezialität mögen Sie am liebsten?Meine Currywurst (in eigener Herstellung), die wir tagtäglich in der Lounge servieren. Das ist für mich ein modernes, junges, qualitätsorientiertes Berlin.
13. Ihr Lieblingsrestaurant in Berlin?Das Hot Spot in der Eisenzahnstrasse – da hat das Essen einfach etwas mit genussvoller Opulenz zu tun...und die Weine!
14. Ihr Lieblingsrestaurant außerhalb von Berlin?Nach wie vor und seit langem: das Tristan auf Mallorca
15. Welchen Küchenchef ( lebend ) bewundern Sie am meisten?Ich weiß keinen! Vielen möchte ich begegnen und jede Begegnung wird mich bereichern – aber die Begegnung geschieht auf Augenhöhe.
16. Der ideale Chef muss wie sein?Fair, direkt und loyal
17. Der ideale Sous Chef muss folgende Eigenschaften haben?Grundlegendes – er muss kochen können!
18. Welche Fehler in der Küche entschuldigen Sie am ehesten?Weiß ich nicht – vielleicht der Fehler, dass man auch mal verschlafen darf, wenn die Arbeit einen kurzen Wechsel abverlangte.
19. Ihr größter Fehler?Irgendetwas hielt mich davon ab mit 16 die doch bereits erstaunlich weit gebrachte Fußballkarriere weiter zu verfolgen – vielleicht war das mein größter Fehler!
20. Welche Eigenschaften schätzen Sie bei Köchinnen am meisten?Sie müssen mit anpacken können – wir spielen ein gemeinsames Match und da sind die Damen gleichberechtigt und werden ausschließlich nach der Teamleistung beurteilt.
21. Ihr Lieblingsurlaubsland oder Region?Die Sonne Spaniens und die Weite Finnlands
22. Welches Land würden Sie gern mal 4 Wochen bereisen und die jeweiligen Spezialitäten, die Küche und die Leute kennen lernen? China – das reizt mich derzeit sehr
23. Ihr Lieblingsgetränk?Doppelter Espresso als Lebenselixier – aber auch Pernod und Xante, den Birnencognac.
24. Ihr Lieblingswein?Weißwein „á la Diel“
25. Champagner genieße ich am liebsten (wo und wann)?Ehrlich gesagt – an grauen Novembertagen in unserer Quadriga-Lounge
26. Ihre heimliche Leidenschaft?Die Schönheit und Ruhe meiner Heimat den Menschen zu zeigen, die ein Gefühl dafür haben und sich darin verlieren können.
27. Ihre Lieblingsbeschäftigung?Oh, ich bin immer auf Tour um Neues zu entdecken...
28. Welches Buch haben Sie als letztes gelesen?Giorgio Locatelli „Made in Italy – Food & Stories“
29. Wie viele Kochbücher haben Sie?Habe ich nie gezählt...!
30. Welches ist Ihr Lieblingsfilm?„Pulp Fiction“, „24 Stunden“ und das Musikvideo „Muse Live in Paris“
31. Was schätzen Sie an Ihren Freunden am meisten?Die Ehrlichkeit und locker müssen sie sein...
32. Nachhaltigkeit in der Küche bedeutet für mich?Es sind die Lebensmittel, deren Regionalität – sagen wir mal das Echte und Reine. Was ich bei uns toll finde, wir müssen keine Weine tausende von Kilometer zu uns fliegen lassen. Unsere Weine sind deutsch! Nebeneffekt – wir schonen die Umwelt. Und dann bin ich ja sehr skandinavisch geprägt und das Interieur des Nordens ist sehr nachhaltig – einheimische Hölzer und Materialien, das ist irgendwie selbstverständlich für mich – und so würde ich auch meine Räume einrichten.
33. Was war Ihre schlimmste Küchenpanne?Als mir mein damaliger Chef 4 Tage Hausarrest auferlegt, um mich zu erholen – peinlich! Zu meiner Entschuldigung aber: ich hatte zuvor über 30 tage durchgearbeitet und dies täglich über 16 Stunden.
34. Mit wem würden Sie gern mal eine Nacht in der Küche verbringen? Mit Erika Fabjan – seit dem Beach-Volleyball- Turnier in Berlin geht mir diese Spielerin aus Slowenien nicht wirklich aus dem Kopf.