Immer positiv denken!

Thomas Nesser Drei Jahre stand Thomas Neeser bei Marc Haeberlin in der mit drei Sternen dekorierten Auberge de I’ll in Illhaeusern hinterm Herd, Stationen im Hotel Martinez in Cannes (zwei Sterne), im Michel Chabran, Pont de l`Isère (zwei Sterne) sowie im „Pfeffer und Salz“ in Viernheim (ebenfalls zwei Sterne) folgten. Gleich zehn Jahre lang blieb er im Berliner Lorenz Adlon, zwei Jahre davon als Sous-Chef. Den Michelin-Stern, mit dem das Restaurant 2001 ausgezeichnet wurde, verteidigte er schon in seinem ersten Jahr als Chef. Im "Les Saisons" erwatet den Gast eine traditionelle, elegante und helle Atmosphäre mit Kamin.

Interview

Was charakterisiert Ihrer Meinung nach einen Genießer?: Meiner Meinung nach ist das ein Mensch, der Spaß am Essen hat und in Ruhe und gepflegter Umgebung sich diesem genuß widmen kann.
Mit welcher Persönlichkeit würden Sie gerne mal zusammen essen?: Es muss nicht unbedingt eine Persönlichkeit sein. Was für mich zählt ist Zeit mit Menschen zu verbringen, die Freude am Leben haben und gerne gut essen.
Die Leibspeise Ihrer Kindheit?: Rinderrouladen mit Spätzle von meiner Mutter. Erdbeeren mit Sahne auch nicht zu vergessen.

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Welche regionale Spezialität haben Sie für sich entdeckt?: Die Eglifilets vom Genfer See und die Vielfalt der Schweizer Rohmilchkäsespezialitäten.
Was schmeckt Ihnen partout nicht?: Nieren.
Welchen Küchenchef (lebend) bewundern Sie und warum?: Paul Haeberlin war und bleibt für mich ein außergewöhnlicher Küchenchef, der trotz des Erfolges immer menschlich und authentisch geblieben ist.
Was war Ihre schlimmste Küchenpanne?: Die passierte in meiner Ausbildung. Zehn Minuten vor Ankunft von 300 geladenen Gästen kippte mir ein fertig angerichteter Tellerwagen auf den Boden.
Ihre heimliche Leidenschaft ist?: Top secret.
Was bedeutet für Sie Nachhaltigkeit in der Küche?: Die Nachhaltigkeit geht meiner Meinung nach über zwei Phasen. Es fängt mit dem Einkauf an, der wenn möglich intelligent und hinterfragt sein sollte und geht mit einer sinnvollen Verarbeitung der Produkte weiter.
Mit wem würden Sie gerne eine Nacht in der Küche verbringen und was passiert?: Tagsüber bin ich schon lange genug in der Küche. In der Nacht bin ich lieber zu Hause bei meiner Frau.
Welcher ist Ihr Lieblingsfisch und wie sollte er zubereitet sein?: Seezunge Müllerin Art ist einer meiner Favoriten.
Mit welchem Luxus belohnen Sie sich?: Freizeit mit meinen Kindern und meiner Frau.
Welches Getränk ist Ihr Favorit?: Hefeweizen.
Wie können junge Menschen heute von einer Küchenausbildung überzeugt werden?: Es sollte niemand überzeugt werden müssen, da eine Entscheidung zur Kochausbildung eine Herzenswahl sein sollte.
Welchen kulinarischen Trend finden Sie spannend?: Jeder Trend der zum Klassiker wird.
Restaurantbewertungen (im Internet): Fluch oder Segen?: Sowohl als auch. Kritik ist immer wichtig und Internetbewertungen gehören in unsere Zeit. Ein direktes und persönliches Feedback der Gäste ist mir immer am Liebsten.
Welches Restaurant (weltweit) empfehlen Sie und was erwartet uns dort?: Die Info gebe ich nach meiner vierwöchigen kulinarischen Reise.
Einen Tag als hochrangiger Politiker – welches kulinarische Thema packen Sie an?: Deklarationspflicht der Herkunft der Zutaten. Hier in der Schweiz wird dies sehr streng kontrolliert und das ist auch gut so. Das bietet mehr Transparaenz, auch für den Endkonsumenten.
Welche vierwöchige kulinarische Reise würden Sie gerne einmal unternehmen?: Der Auftakt wäre eine kulinarische Entdeckungsreise in verschiedene Regionen des asiatischen Kontinents. Danach würde ich sehr gerne einige nordische Länder bereisen, um in Italien und Spanien meine Reise abzuschließen. Aber ehrlich gesagt, für so eine Tour wären eher 4 Monate angebracht und eigentlich könnte man mehrere Jahre damit verbringen die Welt zu bereisen und die Küchen zu entdecken.
Schenken Sie uns bitte eine Ihrer Lebensweisheiten?: Auch in Stresssituationen die Ruhe bewahren und immer positiv denken, denn was gibt es Schöneres als Freude zu bereiten.