Sarah Wiener Sarah Wiener

Da wo meine Füße sind, da bin ich!

Sarah Wiener • 2004 wurde die Sarah Wiener GmbH gegründet. Sie hat ihren Sitz in Berlin und Hamburg und betreibt die oben genannten Restaurants sowie einen Event-Catering-Service mit derzeit insgesamt über 100 Mitarbeitern.
• 2009 Eröffnung ihres Restaurants „Gottlieb“ im Mercedes-Benz-Kundencenter in Bremen, sowie das Museumscafé im Museum für Kommunikation Berlin.
• 2005 das Bistro „Sarah Wiener in der Akademie der Künste“ am Brandenburger Tor • 2003 eröffnete sie das Restaurant „Sarah Wiener im Hamburger Bahnhof“ 
• 2001 kam „Mutter und Schraube“ im Deutschen Technikmuseum dazu (später abgegeben) 
• 1999 Eröffnung ihres ersten Restaurants „Das Speisezimmer“
• 1990 Gründung des Unternehmens „Sarah Wieners Tracking Catering“ 

Interview

  1. Was charakterisiert in Ihren Augen einen Genießer? Ein Genießer ist jemand der funktionierende Geschmacksnerven hat und ein praktisches und theoretisches Wissen über Lebensmittel besitzt. Weiß wie man Geschmack vereint, um es theoretisch zu sagen. Praktisch würde ich sagen, jeder der Lustvoll in eine Speise hineinbeißen kann und Freude daran hat.
  2. Mit wem würden Sie gern mal ein Menü kochen? Es gibt eigentlich niemanden mit dem ich es nicht gern kochen würde. Aber ich glaube mit dem Vorstandsvorsitzenden von Nestlé und Kraft würde ich gern ein Menü kochen. Das würde ich über mehrere Gänge gehen lassen, somit könnten sie mir nicht so schnell davon kommen und ich hätte die Möglichkeit mit ihnen über Ernährung zu reden.
  3. Mit wem würden Sie am liebsten mal Essen gehen und wo? Ich würde gerne mit meinem Mann ein Picknick im Urwald von Botswana machen.
  4. Welches ist ihr Lieblingsfisch und wie zubereitet? Eine frische Bach- oder Flussforelle mit frischen Kräutern, ein bisschen Butter, Salz und Pfeffer. Ganz einfach und klassisch.
  5. Ihr Hauptcharakterzug? Gibt es nicht. Ich habe so viele die zum Glück gleichwertend nebeneinander stehen. 50% tragen nicht zum meinem Ruhm, aber zu meinem Ruf bei. Die restlichen 50% gleichen diesen Ruf wieder aus.
  6. Ihr Motto? "Da wo meine Füße sind, da bin ich!"
  7. Ihr Lieblingsgericht? Es gibt so viele Gerichte die so köstlich sind, ich wüsste mich nie zu entscheiden.
  8. Was essen Sie überhaupt nicht? Insekten, verdorbenes Fleisch & stark verarbeitete Fertigprodukte.
  9. Was wollten sie als Kind partout nicht Essen? Ich war ein furchtbares Kind, ich wollte nichts essen. Alles was stark geschmeckt hat mochte ich nicht. Jeder Käse der zu stark nach Käse geschmeckt hat, Gemüse was zu intensiv geschmeckt hat, Fleisch mochte ich nicht. Ich habe also sehr, sehr selektiv gegessen. Nach und nach habe ich mir die Umwelt und die Esswelt erobert.
  10. Was haben Sie als Kind am liebsten gegessen? Süße Sachen. Süße Mehlspeisen.
  11. Welche regionale Persönlichkeit bewundern Sie am meisten? Birgit Fischer. Sie ist eine deutsche Kanurennsportlerin. Generell eigentlich auch alle Frauen die älter sind als ich und die trotz ihres Lebenskampfes noch lachend und symphytisch voll im Leben stehen und sich ihrem Leben stellen.
  12. Welche regionale Spezialität mögen Sie am liebsten? Berliner, Rote Grütze & Königsberger Klopse.
  13. Ihr Lieblingsrestaurant in der Region? Es tut mir Leid, dass allerbeste ist mein Speisezimmer und der Hamburger Bahnhof. Die Liebe zu meinen Restaurants ist nicht dadurch begründet, dass sie mir gehören sondern vielmehr das ich genau weiß woher unsere Produkte kommen und wie wir in der Küche arbeiten. Daher Liebe ich meine Restaurants sehr. Wir verarbeiten unsere eigenen Eier, unsere eigenen Hühner. Wir haben eine eigene Hühnerzucht seit dem letzten Jahr und eine Bäuerin die für uns alte Gemüsesorten anbaut und sogar mit einem Pferd pflügt. Wir produzieren zudem auch unsere eigene Marmelade, Räuchern unseren Schinken selbst und backen unser eigenes Brot. Ich glaube einfach das es kein Restaurant gibt was versucht auch wirklich in der Praxis so sehr meinen eigenen ethischen und moralischen Ansprüchen gerecht zu werden, deswegen muss ich meine Restaurants erwähnen.
  14. Ihr Lieblingsrestaurant außerhalb der Region? Da gibt es einige. Mir fallen spontan 3 ein. Der Sölring Hof auf Sylt von Johannes King, der Strumerhof in Osttirol in den Bergen von Anna Holzer. Und in Niederösterreich das Gasthaus „Gutmann“.
  15. Welchen Küchenchef (lebend) bewundern Sie am meisten? Ich kann nicht sagen, dass ich einen berühmten Koch bewundere, sondern meine Bewunderung und mein Respekt gilt den Köchinnen und Köchen, sowie Quereinsteigern, die eine Vision und eine Leidenschaft haben. Und daraus versuchen mit viel Energie und Risiko wider aller Widerstände etwas zu machen. Das kann querbeet sein, der kleine Winzerladen um die Ecke oder auch etwas Größeres. Wobei meine Liebe schon besonders zu den Frauen geht, weil ich weiß wie schwierig sie es haben.
  16. Der ideale Chef muss wie sein? Oh, ich finde den gibt es nicht. Die Frage ist schwierig, da der ideale Chef bzw. Chefin sich stets bemühen sollte immer noch besser zu werden.
  17. Der ideale Sous Chef muss folgende Eigenschaften haben? Loyal, gute Geschmacksnerven, Phantasievoll, dem Team verpflichtend und zuverlässig.
  18. Welche Fehler in der Küche entschuldigen Sie am ehesten? Jeden der aus Eifer, Neugierde oder Überlastung passiert.
  19. Ihr größter Fehler? Es gibt so viele, ich wünschte ich hätte nur einen.
  20. Welche Eigenschaften schätzen Sie bei Köchinnen am meisten? Achtsamkeit gegenüber dem Kochvorgang und den Grundprodukten. Liebe und Offenheit ihrer Arbeit gegenüber.
  21. Ihr Lieblingsurlaubsland oder Region? Im Winter mag ich gern Sonne, Strand und Meer. Und im Sommer gern Berge und Natur. Ein richtiges Lieblingsurlaubsland habe ich daher nicht. Je älter ich werde desto weniger zieht es mich in die Ferne.
  22. Welches Land würden Sie gern mal 4 Wochen bereisen und die jeweiligen Spezialitäten, die Küche und die Leute kennen lernen? Georgien, China und Indien.
  23. Ihr Lieblingsgetränk? Quellwasser.
  24. Ihr Lieblingswein? Ich mag die österreichischen Rotweine, St. Laurent, Zweigelt,…
  25. Champagner genieße ich am liebsten (wo und wann)? Geht fasst immer.
  26. Ihre heimliche Leidenschaft? Ich habe viele offene Leidenschaften. Zum Beispiel sonnengereifte Papaya mit einem Hauch von Limettensaft, reife Mangos und an sich alle Arten von exotischen Früchten, besonders die welche ich noch nicht kenne. Frischen Fisch vom Grill und lange schlafen.
  27. Ihre Lieblingsbeschäftigung? Ich wandere besonders gern, lese gern, geh gern ins Kino, ich tauche gern, fahre gern in der Sonne Motorrad und Zug durch fremde Länder und ich tanze gern.
  28. Welches Buch haben Sie als letztes gelesen? „Vom Verzehr wird abgeraten“ von Hans-Ulrich Grimm
  29. Wie viele Kochbücher haben Sie? Ca. 200
  30. Welches ist Ihr Lieblingsfilm? Es gibt so viel gute Filme...
  31. Was schätzen Sie an Ihren Freunden am meisten? Ihre Zuneigung die Sie mir entgegenbringen.
  32. Nachhaltigkeit in der Küche bedeutet für mich? Die Basis jeden guten Gerichts, die unabdingbare Notwendigkeit überhaupt um gut zu kochen ist Nachhaltigkeit.
  33. Was war Ihre schlimmste Küchenpanne? Ich erinnere mich das ich beim „Abendteuer 1900 - Ein Leben im Gutshaus“ einen Apfelstrudel gemacht habe. Und es war so mühsam ohne Strom, ohne Mixer ohne irgendwas diesen Apfelstrudel im Holzofen zu backen. Dann hatte ich ihn stehen lassen zum Auskühlen und war kurz weg. Als ich kurze Zeit später zurück kam war auf einmal der ganze Strudel voller Ameisen. Ich habe diese dann alle zerdrückt oder weggeputzt. Im Anschluss habe ich ihn noch einmal heiß geschossen. Aber das schlimmste ist natürlich wenn einen bei einem großen Buffet der Suppentopf runterknallt.
  34. Mit wem würden Sie gern mal eine Nacht in der Küche verbringen? Nachts schlafe ich lieber. Ich bin nicht so der Mitternachts-Esser & nachts kochen finde ich nicht soooo sexy.
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