Lebe den Tag!

Interview

1. Was charakterisiert in Ihren Augen einen Genießer? Für mich ist dies eine Person, die gerne essen geht und schöne Momente verbringt. Dies muss aber selbstverständlich nicht nur kulinarischer Natur sein.
2. Mit wem würden Sie gern mal ein Menü kochen? Sehr gerne würde ich diese Erfahrung mit einem Sternekoch erleben dürfen – wobei es mir schwer fällt, mich festzulegen, mit wem. Mit Antoine Westermann mache ich das regelmäßig im Le Loft Restaurant des Sofitel Vienna Stephansdom, weil wir gemeinsam die saisonalen Menüs gestalten. Ein Höhepunkt für mich wird jedenfalls der 1. Dezember sein, weil ich im Le Loft mit 6 Spitzenköche, die insgesamt 13 Sterne halten, ein Gala Menü kreieren werde anlässlich des Sofitel Events „Stars, Food & Art“.
3. Mit wem würden Sie am liebsten mal Essen gehen und wo? Gerne mal in Vietnam – wegen der Esskultur, den Suppenküchen etc. Am liebsten mit einer Person aus dem professionellen Kochbereich, dann können wir auch ein bisschen philosophieren.
4. Welches ist ihr Lieblingsfisch und wie zubereitet? Wolfsbarsch – mit Austerntatar und Rieslingschaum.
5. Ihr Hauptcharakterzug? Sozial und empathisch
6. Ihr Motto? „Lebe den Tag!“
7. Ihr Lieblingsgericht? Marillenknödel von Oma
8. Was essen Sie überhaupt nicht? Ich esse eigentlich alles – extreme asiatische Sachen vielleicht eher nicht – auch Kutteln mag ich nicht besonders.
9. Was wollten sie als Kind partout nicht Essen? Fisch
10. Was haben Sie als Kind am liebsten gegessen? Nudeln – am liebsten mit Tomate, Mozzarella und Basilikum. Und auch alles „Süsses“.
11. Welche regionale Persönlichkeit bewundern Sie am meisten? Andreas Gugumuck , der die „Wiener Schnecke“ wiederentdeckt hat und ein hervorragender Schneckenzüchter ist. Er beliefert uns im Le Loft mit seinen hochklassigen Produkten. Die Wiener Schnecke ist auch ein fester und sehr beliebter Bestandteil unserer Karte.
12. Welche regionale Spezialität mögen Sie am liebsten? Kaiserschmarrn mit Rosinen und Mandeln.
13. Ihr Lieblingsrestaurant in der Region? Gerne auf dem Lande in einem Heurigen – es darf zur Abwechslung auch deftiges und einfaches Essen sein.
14. Ihr Lieblingsrestaurant außerhalb der Region? Le Buerehiesel meines Mentors Antoine Westermann.
15. Welchen Küchenchef (lebend) bewundern Sie am meisten? Antoine Westermann – er ist ein Autodidakt und besitzt ein besonderes soziales Verhalten. Er hat ein sehr großes Einfühlungsvermögen und ist in der Küche sehr kreativ ohne abzuheben. Ich bin stolz im Le Loft Restaurant seine Kreationen und Ideen mit meiner persönlichen Note umzusetzen.
16. Der ideale Chef muss wie sein? Fordernd und ein soziales Miteinander in der Küche vorleben.
17. Der ideale Sous Chef muss folgende Eigenschaften haben? Bindeglied zwischen Chef und Crew. Er muss Verständnis für beide Seiten haben und muss das Restaurant alleine führen können.
18. Welche Fehler in der Küche entschuldigen Sie am ehesten? Wenn eine Person engagiert ist, mit Herz und viel Einsatz bei der Arbeit ist – entschuldige ich auch mal einen Fehler.
19. Ihr größter Fehler? Vielleicht bin ich manchmal zu nachsichtig und nicht streng genug!
20. Welche Eigenschaften schätzen Sie bei Köchinnen am meisten? Sauberes und organisiertes Arbeiten.
21. Ihr Lieblingsurlaubsland oder Region? Frankreich
22. Welches Land würden Sie gern mal 4 Wochen bereisen und die jeweiligen Spezialitäten, die Küche und die Leute kennen lernen? Asiatischer Raum
23. Ihr Lieblingsgetränk? Pastis
24. Ihr Lieblingswein? Elsässische Weine – gerne Gewürztraminer und Riesling.
25. Champagner genieße ich am liebsten (wo und wann)? Zu feierlichen Anlässen gehört Champagner einfach dazu. Gerne einmal aber auch zum Genießen nach einem gelungenen Tag .
26. Ihre heimliche Leidenschaft? Tauchen, Theater und Oper
27. Ihre Lieblingsbeschäftigung? Einfach mal abschalten, nichts tun und den Tag genießen
28. Welches Buch haben Sie als letztes gelesen? „Zu zweit gegen die Sahara „von Michael Asher
29. Wie viele Kochbücher haben Sie? Ca.30
30. Welches ist Ihr Lieblingsfilm? „Der Pate“ und „Le grand bleu“
31. Was schätzen Sie an Ihren Freunden am meisten? Der wichtigste Freund ist mein Ausbilder aus meiner Lehrlingszeit – Michael Schlottmann. Er ist immer für mich da, auch wenn ich mich mal länger nicht melde!
32. Nachhaltigkeit in der Küche bedeutet für mich? Die besten Produkte sind die regionalen! Die Produkte, die nicht in Österreich erhältlich sind, muss ich natürlich importieren. Ich verlasse mich da aber nur auf solche Lieferanten, die ich auch persönlich kenne.
33. Was war Ihre schlimmste Küchenpanne? Zur Eröffnungs-Pressekonferenz unseres Hotels Sofitel Vienna Stephansdom im Dezember 2011 gab es ein Flying Buffet. Die warmen Speisen kühlten ab und wir haben sie deshalb in einen Heizwagen gestellt und mit Brennern von unten nachgeholfen. Die Tabletts, auf dem die Speisen standen, haben sich durch die Hitze so verformt, dass alles nach unten gefallen ist. Gerade zur Eröffnungskonferenz, wo alle auf uns schauen, eine extrem ungemütliche Erfahrung! Zum Glück hatte wir genug einplant, sodass es niemandem aufgefallen war, dass es weniger Speisen als geplant gab.
34. Mit wem würden Sie gern mal eine Nacht in der Küche verbringen? Mit meinem Mentor Antoine Westermann – bei einem Gläschen Wein und gutem elsässischem Essen!